25.03.2010 :: The Cheesecake Factory oder sonst wo.

 

Also als allererstes mal noch:
HAPPY BIRTHDAY Grosmami!!! Alles Gueti zum 88igschte :-)

(Ich gehe davon aus, dass dir meine Berichte wieder ausgedruckt werden :-) )




Der heutige Tag war eigentlich unspektakulär - keine besonderen Aktivitäten. So gings nach der Schule direkt nach Hause wo gewaschen wurde und die Kleider für den bevorstehenden Kauai-Trip bereitgelegt wurden.... ohje, so langweilig sollte ich keine Berichte beginnen - ich würde etwa genau hier < aufhören zu lesen, weils so langweilig ist - wobei mittem im Satz aufhören zu lesen können wir irgendwie gar nicht. Was aber geht ist, mittem im Satz aufhören zu

Also genau: Nach dem gemütlichen zuhause sein gings wieder runter (ich wohn an einem Hügel) in Richtung Waikiki. Wir hatten zum Essen abgemacht, da zwei Mädls, welche ich kennengelernt habe, morgen weiterziehen werden. Wir wollten zu fünft essen gehen in The Cheesecake Factory. So wurde mir das mitgeteilt zumindest. Ich hab mich sehr darauf gefreut...

Ich stand also zum abgemachten Zeitpunkt am abgemachten Ort (mit meinem frisch errungenen kuhlen roll-Handgepäck :-) ) und sah nach ein paar Minuten dann auch schon ein paar erwartete Gesichter und jede Menge unerwartete Gesichter. Irgendwie hat sich das herumgesprochen, dass wir essen gehen und schlussendlich liefen mir 11 Leute von der anderen Strassenseite her entgegen. Ich weiss nicht wer so naiv war, aber tatsächlich gab es Leute (sogar die Mehrheit), die dachte, dass wir jetzt da einfach um 8 Uhr mit 12 Personen in der Cheesecake Factory einen Tisch erhalten, am Donnerstag Abend vor einem Feiertag in Hawaii!? Wer schon mal da war, weiss das das schlichtweg unmöglich ist. Man kann auch nicht reservieren, man bekommt so ein Pipsding über, mit dem man sich in 500 Meter Umkreis bewegen kann und wenn ein Tisch frei wird, wird man angepipt - so läuft das. Es hat sich schnell herausgestellt, dass dies doch tatsächlich ein Ding der Unmöglichkeit war und Alternativen wurden gesucht. Da sah ich doch wieder so einen weiblichen Blick abschweifen in Richtung eines Restaurants hoch oben, mit wunderbarem Ausblick auf Waikiki - ja genau, da hats bestimmt einen 12er Tisch frei... Schlussendlich machten wir's aber richtig und liefen einfach in den Nebenstrassen herum und fanden ein ziemlich kuhles, hawaii-amerikanisches Restaurant, mit 12er Tisch!

Wir assen amerikanisch und trotzdem gut.





Nicht allzu spät nach dem Essen beschloss ich aber die Runde zu verlassen, da ich, ungleich allen anderen, noch einen längeren Heimweg hatte. Ich beschloss ein Taxi zu nehmen, da mein letzer Bus schon gefahren ist. Das Taxi beschloss aber nicht mich mitzunehmen. Unzählige Taxen (ist das die richtige Mehrzahl) fuhren an mir vorbei. Ich lief einfach weiter und hebte immer wieder die Hand, als ich eins mir nähern sah. Ich lief und lief (immer noch mit meinem kuhlen roll-Handgepäck). Plötzlich kam ich beim Zoo an, hatte also Waikiki bereits hinter mir gelassen - massenweise Taxen fuhren an mir vorbei, niemand wollte mich. Bin ich unsichtbar, wollen die mich nicht sehen, können sie mich nicht sehen, mögen sie mich nicht, gefall ich ihnen nicht, gefällt ihnen mein super schönes Blumen-Rollköfferli nicht, habe ich zu grosse Füsse, unrasierte Beine, einen zu dicken Hintern, zu kurze Finger... an was kann es liegen? Man fängt ja schon an sich zu zweifeln... ich mein, ich würd ja zahlen, dass mich Jemand mitnimmt - so macht man das doch. Ich hatte so viel Zeit, um zu überlegen, an was es liegen könnte und lief noch immer weiter. Die mit den leuchtenden Caps oben drauf müssten doch frei sein? Wiseo halten die nicht? Inzwischen war ich bereits in einem nicht mehr so belebten Quartier angelangt, weniger Licht, weniger Autos.

Und es begann zu regnen. Es regnete als gäbe es kein Morgen mehr und ich lief weiter, wurde nass und nässer, fragte mich, wie das Enden sollte und plötzlich fuhr ein Taxi (ohne leuchtendes Cap oben) auf mich zu und liess mich doch tatsälich einsteigen. Ich war so dankbar und erzählte dem Taxidriver sogleich von meinem Frust und was ich denn falsch gemacht hätte. Er lachte und meinte, er hätte mich schon gesehen, als er auf der anderen Seite vorbeifuhr - er hätte noch einen Auftrag gehabt, den er aber dann für mich cancelte, als es zu regnen begann. Wow, es gibt doch noch liebe Menschen. Weiter meinte er, dass die Taxis wohl alle auf "Call" gefahren seien und deshalb nicht angehalten haben. Und dabei funktioniert das im Film ja wirklich immer!

So kam ich sicher nach Hause, mit dem kuhlsten Taxidriver in Hawaii. Und wenn immer ich wieder ein Taxi brauche - ich habe seine Visitenkarte, dann hab ich auch ein Taxi auf "Call" und andere sollen dann an sich zweifeln.