17.09.2009 :: 4 Wochen Sprachaufenthalt in Hawaii gewonnen - Schicksal :-)

Wow, wer hätte das gedacht, dass es mich so schnell wieder nach Hawaii verschlägt.

Begonnen hat der Geduldsmarathon am letzen Freitag. Ich sass in meinem Auto, war auf dem Weg zur Arbeit und hörte irgendeinen Radiosender. In der Morgenshow wurde gerade vom Sieger des "Get Crazy Checkpots" berichtet. Da gewann tatsächlich einer einen Sprachaufenthalt in Vancouver indem er am Paradeplatz die Kanadische Nationalhymne in ein Megaphon sang. Das hätte ich jetzt also auch noch gemacht, dachte ich mir. Vom Vancouver Checkpot hatte ich schon die ganze Woche im Radio gehört, aber es ging völlig an mir vorbei, ich fühlte mich nicht angesprochen und der Weg vom Radio ins Internet war viel zu weit. So nahm ich diesen Vancouver Sieg entsprechend passiv zur Kenntnis. Der Morgenmoderator fuhr mit seiner Show weiter. Er berichtete, dass es auch nächste Woche wieder einen Checkpot geben werde und ich liess mich von seiner Stimme unterhalten, passiv, nicht angesprochen und überhaupt noch etwas müde. Dann sagte er es "nächste Woche geht es um 4 Wochen Sprachaufenthalt in..." und mir erschien als würde er bewusst eine übertrieben lange Sprechpause einbauen um mich ihm seine Worte aus dem Mund zu nehmen. Und ich flüsterte vor mich hin "Hawaii", und er sagte es.

So wurde ich von der passiven zur aktiven Radiohörerin!  Eine Idee musste her, einen Einsatz. Im Büro angekommen öffnete ich gleich die Radio 24 Seite und begann den Sender mit Ideen vollzuspäämen - schliesslich stand da nirgends, dass man nur eine Idee haben darf :-).

Später am Vormittag quackte mein Natel (ich weiss ich sollte den Rufton ändern). Ich kannte die Nummer nicht, ging aber davon aus, dass es mein Onkel ist - mit dem Anruf hatte ich gerechnet. Es meldete sich eine bekannte Stimme mit "Radio 24". Und so nahm alles seinen Lauf. Ich wurde mit einer meiner Ideen Tagessieger. Insgesamt gibt es 4 Tagessieger und einer davon wird schlussendlich den Sprachaufenthalt gewinnen.

Ich werde am Mittwoch Nachmittag einen Anruf erhalten, falls meine Idee gewinnt - anders gäbe es ein E-Mail.

Wow eine 25%ige Chance. Das ist also durchaus realistisch dass ich gewinnen könnte. Und eine äusserst unangenehme Zeit für mich sollte folgen. Wenn man Lotto spielt sind die Chance wesentlich kleiner und ich würde behaupten, dass man zwar hofft, dass man gewinnt, aber nicht damit rechnet. Damit hält sich die Enttäuschung nach einer nuller Runde in Grenzen. Aber bei 25%, ach da macht man sich schon Hoffnungen und mit den Hoffnungen die vorgezogene Enttäuschung. Ich bin überhaupt nicht gemacht für solche Situationen, da kann ich nicht ruhig bleiben und träumte natürlich auch noch davon. Überlegte mir, dass der erste Tagessieger ja am längsten warten muss und ob sie meine Idee wohl im Radio bringen würden, das wäre ja quasi unfair. Und was ich alles noch in Hawaii zu erledigen hätte, was ich noch machen will. Dabei holte ich mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, denn die Chance war immerhin 3 mal grösser, dass ich nicht gewinne.

Am Montag wurde dann tatsächlich meine Idee ausgestrahlt und ich dachte nur "mist - jetzt muss man mich ja nur noch toppen" und so schwer wäre das ja eigentlich nicht gewesen.

2 unangenehme Tage später dann der Mittwoch wo ich wirklich leiden musste, denn es hiess am Nachmittag werde ich bescheid erhalten... ja wann beginnt denn so ein Nachmittag und wann hört er wieder auf? Um halb vier vibrierte mein Natel und ich sprang innerlich auf, sie rufen an, dass heisst ich habe gewonnen. Das sagte ich dem Moderator auch so, aber er meinte, er müsse mich enttäuschen, es gäbe noch nicht 4 geeignete Kandidaten, die Frist werde verlängert bis morgen um 10 Uhr. "ihr wisst gar nicht, was ihr mir antut... " Ich war sauer und enttäuscht und ach. Immerhin müsste die Aktion ja dann am Donnerstag durchgeführt werden, dass heisst vorbereiten muss ich ja trotzdem alles und ins Büro mitnehmen! Innerlich rechnete ich langsam nicht mehr mit dem Gewinn, da das für mich so aussah, als ob ihnen die bisher eingereichten Ideen nicht gut genug waren und sie auf die "Killeridee" warten.

Am nächsten Morgen, halb zehn dann wieder ein Anruf. Das wird wohl dann das "Leider Nein" Telefon sein. "Wie geht es dir?", war seine erste Frage, welche ich zögerlich mit einem "jaja okee" beantwortete. "Hast du gut geschlafen?", konnte ich leider auch nicht mit "Ja" beantworten. Mach es doch nicht so spannend verdammt! Und irgendwie fieng er dann völlig kompliziert auszudrücken, dass ich meinen Einsatz bringen könne. Aber so undeutlich ausgedrückt, dass ich überhaupt nicht drauskam was er mir überhaupt sagen wollte, fassen konnte ich es schon gar nicht. Das würde ja bedeuten, dass ich... also ich fliege wieder... Hawaii und so... quasi ich... real!? Um 13.00 sollte ich meinen Einsatz bringen am Central.

Im Baströckli zu Hawaii Musik Hula tanzen und dazu selber gemachte Pizza Hawaii an die Leute verteilen.

So schwer kann das ja nicht sein. Lange hielt ich es im Büro nicht mehr aus und machte mich bald auf den Weg zu Beat, der mir seinen Bachofen und seine Geduld zur Verfügung stellte und mich in dieser Zeit ertrug. Die Herausforderung war, die Pizza einigermassen warm von Seebach zum Central zu kriegen, pünktlich. Deshalb begannen wir mit dem Bachen der Pizza so knapp wie möglich. Einkleiden musste ich mich ja auch noch und dabei immer aufpassen, dass mir der Hund von Beat das Röckli nicht in der Zwischenzeit aufisst...

Das Taxi war schon da, die Pizza noch im Ofen. Mister Taxidriver wurde vertröstet und die Pizza wirklich noch brennend heiss in Stücke geschnitten und in transportfähige Form gebracht, mit Alufolie umwickelt, mit Zeitung gestopft in so spezielle Säcke, das müsste reichen.

Ziemlich pünktlich um 13.00 Uhr trafen wir im Central ein und von da an ging alles sehr schnell. Ich hantierte etwas mit dem CD Player herum, der irgendwie noch zickig tun wollte, schliesslich lief er aber. Inzwischen sind 3 Personen eingetroffen, die scheinbar zu mir wollten, aber weder prominent noch "radio"-aktiv ausgesehen hätten. Die Stimme aber, ja den "Michael Schweizer" erkennt man schon an der Stimme. Und schon konnte es losgehen. Pizza wurde ausgepackt, Frau Boa Lingua trug mir die Musik hinterher und ich tänzelte barfuss auf dem nassen Boden um die Tramstation am Central herum. Bot allen Pizza stücke an und vergass manchmal fast das tanzen. Auch Leute in wegfahrenden Trams wurden bedient und das letzte Stück ergatterte ein Tramchauffeur.

Damit hab ich mir jetzt 4 Wochen Sprachaufenthalt in Hawaii verdient. Ich kann es gar nicht glauben!

PS: Ja, ich werde dann wieder bloggen ;-)