Sonntag (06.05.2007) / Montag (07.05.2007)

(Schon mal sorry fürs textuelle Erschlagen)

Also hier meine Details:

Judy fuhr mich zum Flughafen, mein Flug 7.12 Uhr. Wenn ich mich selber zum Flughafen gebracht hätte, wär ich wahrscheinlich schon um 5 Uhr da gestanden - weil ich nicht gerne stresse und bei solchen Sachen lieber viiiiiel mehr Zeit einplane. Naja... aber wenn extra für mich Jemand aufstehen muss... dann möcht ich die Person ja nicht unnötig früh aus dem Bett jagen, von wegen "unnötig".... aber das wusste ich da ja nicht.

Dennoch, eigentlich hätte es reichen sollen, aber es war einfach alles gegen mich: Eine Umleitung auf dem Weg zum Flughafen, Stau gerade bei der Flughafeneinfahrt, Schlange beim Einchecken, Sie konnten den Aufkleber für meine Koffer nirgends finden, dann sehr lange Schlange vor der Handgepäckkontrolle und schlussendlich musste ich noch aufs Bähnli zu meinem Gate warten. Ich trudelte da um 7.00 Uhr ein, ohne jegliche Gedanken, dass ich nicht mehr rein komme - aber ich fand verschlossne Türen vor. Das Flugzeug stand draussen, es war da. Ich quatschte den Typ am Desk an und er meinte er könne mich nicht mehr reinlassen und ich werde auf die Stand-By Liste für's nächste Flugzeug gesetzt. Ich liess mir erklären was das heisst und war im ersten Moment mal einfach überfordert, weil irgendwie so hilflos. Dann hab ich mal die Leute die es interessierten könnte über das Geschehen informiert - wohl mehr um mir die Zeit zu vertreiben bis ich weiss ob ich auf den nächsten Flieger komme oder nicht.

Dann kam der Moment wo alle Passagiere eingestiegen waren und die Stand-By Passagiere aufgerufen werden. Ich war nicht die Einzige, ja es wimmelte nur so von Stand-By Passagieren (nicht alle für meinen Flug) - das fällt einem wohl erst auf wenn man selber einer davon ist. Mein Name wurde genannt und 2 Stunden später trudelte ich in Denver ein, wo ich umsteigen musste.

Ich hab vor dem Abflug bei meiner Mutter per SMS das Gate für den nächsten Flug abgefragt und so wusste ich gleich wo ich hinmusste in Denver. Der Las Vegas Mensch hat mir gesagt, dass ich dort für den 12.20 Uhr Flug auf der Stand-By Liste sei. Ich ging in Denver an den Desk und fragte wo ich warten soll und sie meinten Stand-By Passagiere werden 20 Minuten vor Abflug namentlich aufgerufen.

Ich wartete und wartete und plötzlich wurden die Namen genannt. Einer nach dem anderen erhielten sie ein Ticket und dann: eine 6 köpfige Familie die am Morgen ihren Flug verpasst hatte. Es hatte nur noch Platz für 5. Sie entschieden nur 4 mitzuschicken und 2 warten in Denver. Das heisst ein Platz war noch immer zu vergeben... aber nicht an mich.

Einmal mehr sah ich ein bzw. "mein" Flugzeug wegfliegen und ging an den Schalter und fragte "Was nun?". Das war uhhh ein hilfsbereiter, netter Mann und ich erfuhr, dass ich gar nie auf dieser Liste war für diesen Flug, wie es mein Las Vegianer mir gesagt hat. Ich weiss nicht wie die Reihenfolge der Liste besteht (in solchen fällen hoffe ich immer auf alphabetisch :)  ) und ich weiss nicht, ob ich auf den Flug gekommen wäre, wenn ich auf der Liste gewesen wäre. Ich redete mir einfach mal ein
"nein wär ich nicht", damit ich mich nicht so aufregen musste... Mit diesem Flug flog eigentlich auch meine Hoffnung ab, noch an diesem Tag nach Ocala zu gelangen, weil mein Shuttel, der mich von Tampa nach Ocala bringen sollte um 6.00 Uhr gefahren wäre und mit diesem Flug hätte das eben noch gereicht.

Mir wurde eine weitere Möglichkeit gesucht, das klappt eigentlich ganz gut, die schauen für einem. Nächste Möglichkeit 4.10 pm. Der letzte Flug heute, wieder nur Stand-By, der Flug war ausgebucht, also hoffen und Plan B ausarbeiten, was wenn ich hier heute nicht mehr wegkomme. Ich wartete und wartete, ging mal noch etwas essen, wartete und schlussendlich hiess es, der Flug habe verspätung. Die Zeit verging... Ich sprach im Warteareal mit der Dame zu meiner rechten und mit den 3 älteren Herrschaften zu meiner Linken... Die Links von mir warteten auf einen anderen Flieger. Ich erzählte allen meine Geschichte, alle wussten bescheid...
Um 6.00 Uhr sollte der Flug dann endlich starten. Die Passagiere wurden geladen. Dann wieder dieser Unangenehme Moment wenn die Stand-By Namen ausgerufen werden. Es wurde ganz still. Ein Name wurde aufgerufen. Ich wusste das,  wenn überhaupt Jemand drauf kommt, es nicht viele sein werden. Als zweiter fiel mein Name. Ich strahlte übers ganze Gesicht und meine 3 Nachbarn zu meiner Linken jubelten und freuten sich mit mir. Ich sah im Hintergrund noch die beiden Männer, welche den Rest der Famile mit dem anderen Flug bereits nach Tampa schickten - sie werden Morgen fliegen müssen, sie hoffen auch auf diesen Flug.

Ich war der letzte Passagier der Zugestigen war. Ich sass in der Notausgangreihe und das ist die beste. Nicht weil ich eingequätscht zwischen zwei relativ festen Männern da sass, nein sondern weil man da sooooooooooo viel Beinfreiheit hat wie überhaupt nur geht. Ich konnte mich strecken ohne dem im Vorderen Sitz in den Rücken zu gingen.

Der Flug verging schnell, wir sahen irgend einen Film und ich begann mir langsam sorgen um mein Gepäck zu machen. In Denver haben sie die ganze Zeit im Lautsprecher gesagt, dass Besitzerloses Gepäck eingesammelt und zerstört werde. Naja... Hoffentlich haben sie das im Griff mit meinem Koffer vorausgesetzt er ist üeberhaupt mal in Tampa angekommen.

Die Sorgen waren unberechtigt. Ich lief zur Gepäckausgabe und dort sah ich schon von weitem meinen auffälligen Hawaii Koffer stehen, neben vielen andern Koffer, bewacht von einer Frau. Sie hätte mich schon gesucht.

Ich wollte eigentlich grad im Flughafe übernachten und morgen den Shuttel neu arrangieren um nach Ocala zu kommen wo meine Tante wohnt. Das Flughafenhotel wollte 289 Dollar für eine Nacht. Ich war müde, es war Mitternacht, ich wollte schlafen, aber so was mach ich aus Prinzip nicht mit, auch wenn mir die Taxifahrt und das Hotel zusammen teurer kommt.
Ich schnappte mir ein Taxi, sagte dem Fahrer er soll mich in ein nicht zu teures, nicht zu weit weges Hotel bringen. 40 Dollar Taxifahrt, 60 Dollar Übernachtung. Es hat sich gelohnt.

Am Morgen rief ich beim Shuttel Service an und die meinten, sie kommen mich gleich bim Hotel holen, wie praktisch! Gegen Mittag traff ich in Ocala ein. Meine Tante noch nicht zu Hause, aber George nahm mich in Empfang und der extremscht süsse Hund Jesse, von welchem noch gaaaaaaanz viele Fotos folgen werden.

Dann mal wieder allen rundherum berichten, dass alles gut ist. Und unglaublich aber wahr, heute hab ich noch erfahren, dass ich das doofe Advanced bestanden habe. Und ich freue mich sehr, dass mit allen, die bis hier unten zu lesen durchgehalten haben, zu teilen. Ich hab überhaupt nicht damit gerechnet, so wirklich nicht, drum hab ich mich auch nicht so bemüht an die Resultate zu kommen, weil eigentlich hätt ichs schon einen Monat früher wissen können. However - I'm happy.